Rezension:

Eva Madelung und Barbara Innecken : Im Bilde sein.

Vom kreativen Umgang mit Aufstellungen in Einzeltherapie, Beratung, Gruppen und Selbsthilfe

Was geschieht, wenn zwei erfahrene Therapeutinnen ihre Praxistüren öffnen und ihren Wissens- und Erfahrungsschatz in einem Buch mit anderen teilen? Der Leser/die Leserin fühlt sich reich beschenkt. So geht es mir mit dem Buch der Autorinnen Eva Madelung und Barbara Innecken. Schon die Betrachtung von Titel und Titelbild bringt die Gehirnzellen auf angenehme Weise in Bewegung und läßt ahnen: hier geht es um Vorder-und Hintergründiges, nahtlos ineinander Übergehendes, wertfrei nebeneinander Stehendes. Vorgestellt wird NIG (neuroimaginatives Gestalten), eine ressourcen- und lösungsorientierte Methode, die vor allem in der Einzelberatung und –therapie eingesetzt werden kann, aber auch in der Gruppe ihren Platz hat. Zu einem Anliegen werden über das Vorgespräch Positionen festgelegt, mit der nicht dominanten Hand Skizzen dazu gefertigt und auf dem Boden einem inneren Impuls folgend ausgelegt. Über die Körperwahrnehmung auf den einzelnen Plätzen und einer Metaposition (neutrale Position) können Erkenntnisse und Einsichten gewonnen werden, Lösungen angebahnt, in ihrer Auswirkung überprüft und zu einem Punkt geführt werden, der ermöglicht, das Anliegen mit neuer Blickrichtung zu sehen und Impulse für reale Handlungen zu bekommen. Das Buch führt den Leser/die Leserin durch einen umfassenden, dennoch kurz gehaltenen theoretischen Teil, bei dem das NIG in seine historischen und essentiellen Bestandteile zerlegt und wieder zusammengefügt wird. Daran schließen sich klare und präzise Verlaufsbeschreibungen und Anwendungsmöglichkeiten an und ein praktischer Teil mit Beispielen aus der Praxis veranschaulicht das vorher Geschriebene. Für das Familienstellen in der Einzelarbeit erhält der Leser/die Leserin wertvolle Impulse. Psychokinesiologen bekommen in einem eigenen Kapitel viele Vorschlägen für den sinnvollen und gewinnbringenden Einsatz an unterschiedlichen Stellen einer Sitzung. Abgerundet wird das Buch mit einem Ausflug in die Philosophie, Lyrik und Epik. Alles geht fließend ineinander über, gehört zusammen, vieles steht gleichwertig nebeneinander: Theorie und Praxis, biografische und systemische Therapie, Verstehen und Körperwahrnehmung, Struktur und Kreativität, Fachliches und Persönliches, (therapeutischer ) Alltag und Philosophie. Das Buch liest sich locker, leicht und spannend, spricht besonders Berater, Therapeuten, Ärzte und Pädagogen an und ist zur Selbsthilfe geeignet. Es macht Lust, sofort auszuprobieren mit sich selbst oder Klienten, und es beflügelt, selbst kreativ zu werden.
Hier und Jetzt 1/2004, (Lisa Böhm)
www.lisaboehm.de

Das Neuro-Imaginative-Gestalten erscheint als lang ersehnte Ergänzung sowohl zum NLP als auch zur Aufstellungsarbeit nach Hellinger, vor allem in der Einzeltherapie. Ich habe das Buch als Einladung verstanden. Zu einem neuen, unverstellten Schauen. Auch und gerade über den systemtherapeutischen Tellerrand.
Kay Hoffman, Praxis der Systemaufstellung 2/2003

Beim Lesen ist man von dem lebendigen und gut verständlichen Inhalt überrascht und merkt: Aus diesem Buch kann man sich Lebenshilfen und Tipps herauspicken.
Süddeutsche Zeitung, 31.10.2003

Die systemisch-konstruktivistische (z.B. Watzlawick) und die systemisch-phänomenologische (z.B. Hellinger) Weltsicht und Erkenntnistheorie sind für die Autorinnen nicht unvereinbar. Sie stellen nur zwei Seiten der gleichen Medaille dar, zwei Pole, zwischen denen Menschen sich sowohl als selbstbewusste, einsame und freie GestalterInnen ihres Lebens sehen und/oder als gebundene, geborgene und verpflichtete Gemeinschaftswesen begreifen können. Ein Buch voller Anregungen und praktisch gut umsetzbarer Ideen. Ein praktisches Buch und eine schöne Bereicherung für alle, die Elemente szenischer Verfahren und Aufstellungen in die Einzelarbeit übertragen möchten.
Prof. Dr. Lilo Schmitz, University of Applied Sciences Düsseldorf www.socialnet.de

... für Kunsttherapeuten höchst spannend.
Das Buch ist lebendig, anschaulich und klar geschrieben, gut proportioniert zwischen Theorie und Praxis. Es vermittelt einen wachen Geist und Freude am Experiment, die die Routine des therapeutischen Alltags neu beleben kann. Es ist sorgfältig und gründlich durchdacht, geschrieben mit Kompetenz, menschlicher Reife und Respekt vor dem anderen, vor dem Machbaren und dem Schicksalhaften, das sich unserem Einfluss entzieht, uns die Vergänglichkeit des Lebens und das viel Größere erahnen lässt. Interessant und hilfreich für alle psychotherapeutisch Tätigen, besonders im Bereich der systemischen und neurolinguistischen Therapie, der Kunst- und Körpertherapie, der Beratung, aber auch für den pädagogischen Bereich einschließlich Jugendarbeit und Erwachsenenbildung und für psychotherapeutische Aus- und Weiterbildung geeignet. Prof. Dr. Gertraud Schottenloher, Zeitschrift für Musik-, Tanz- und Kunsttherapie 15(1)

Eva Madelung verdanken wir die vor allem für die Einzeltherapie entwickelte Methode des Neuro-Imaginativen Gestaltens (NIG), eine therapeutische Methode, die neuro-linguistische, systemische, körpertherapeutische und nicht zuletzt bildnerische Elemente (mit der nicht dominanten Hand gestaltet) zusammen bringt. Mit hat diese Methode in einer Krisenzeit den Blick für Wege in neue Wachstumsphasen ermöglicht.
Dr. Greta Tüllmann, Zeitschrift "Ab 40" 3/2004

Weil ich euch beide liebe - Rezension

Unter dem Titel "Weil ich euch beide liebe" ist Barbara Innecken ein wirklich lesens-, wissens- und bedenkenswertes Buch zur systemischen Pädagogik gelungen. Das Buch will als ein Handbuch Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen in die systemischen Erkenntnisse und das daraus abgeleitete Handeln einführen. Durch praktische Übungen und anschauliche Beispiele gelingt es der Autorin, auch den systemisch nicht vorgebildeten Leser systemisches Wissen erleben zu lassen. Barbara Innecken betrachtet "das Kind" nicht isoliert, sondern in dem vielfältigen Beziehungsgeflecht wechselnder sozialer Systeme. Die zahlreichen Fallbeispiele aus der pädagogischen und therapeutischen Praxis zeigen, welche systemischen Ordnungen in der Familie, im Kindergarten und in Schulen wirken.
Das erste Kapitel "Was heißt hier systemisch" führt uns über die Systemtheorie zu den systemisch-phänomenologischen und den systemisch-konstruktivistischen Ansätzen. Bezogen auf die Entwicklung des Kindes entwirft Barbara Innecken ein Bild von den zwei manchmal im Widerstreit liegenden Ansätzen, die sie vereint, ohne die Unterschiede zu verwischen. Als Bildnis wählt sie hierfür einen breiten "systemischen Strom", an dessen Ufer zwei Häuser stehen, die mit einer Brücke verbunden sind. Die Häuser beherbergen je einen der genannten systemischen Ansätze und symbolisieren zwei paradox anmutende Grundsätze in der Entwicklung des Kindes: Das Eingebundensein auf der einen Seite und die Eigenständigkeit auf der anderen Seite. In der systemisch-konstruktivistischen Auffassung geht es um die Entwicklung der Eigenständigkeit des Kindes, das sein Leben gestaltend in die Hand nimmt. Im systemisch-phänomenologischen Ansatz hingegen liegt der Schwerpunkt mehr auf dem Eingebundensein des Kindes in seine Familie und in andere Systeme. Die Brücke zwischen diesen beiden "systemischen Häusern" bildet das von Eva Madelung begründete Neuro-Imaginative Gestalten (im folgenden NIG genannt), das beide Ansätze in sich vereint.
Die im NIG verwendeten Skizzen und Zeichnungen sind es dann auch, die die folgenden Kapitel wie einen roten Faden durchziehen. Im zweiten Kapitel "Wir gehören zusammen - das Kind und seine Familie" geht es um die systemischen Grunddynamiken, die in Familien wirken. Mit Hilfe von Fallbeispielen, die durch die miteinbezogenen Zeichnungen sehr anschaulich wirken, geht die Autorin auf Störungen dieser Grunddynamiken ein. Gemeinsam mit den betroffenen Eltern macht sie sich auf die Suche nach Lösungen für das Kind, das mit Lernstörungen, Verhaltensauffälligkeiten oder emotionalen Problemen auf Störungen der Familienordnungen hinweist.
Im dritten Kapitel "Der Schritt nach draußen - Das Kind und die öffentliche Erziehung" erweitert sich das Beziehungsgeflecht des Kindes, denn Lernen und Entwicklung geschieht auch in Kindergärten und Schulen in Beziehungen. Wie in der Familie, so wirken auch in der öffentlichen Erziehung unsichtbare Ordnungen. Kennen PädagogInnen und LehrerInnen diese Ordnungen, so werden sie in ihrem oft schwierigen Lehr- und Erziehungsauftrag entlastet. Barbara Innecken geht in diesem Kapitel auf die Beziehungen des Kindes zu den PädagogInnen und den Mitschülern ein, besonderen Wert legt sie aber auch auf die Beziehungen der PädagogInnen untereinander und zu den Eltern des Kindes: die Art und Weise, wie alle am Erziehungsprozess Beteiligten miteinander umgehen, prägt das soziale Verhalten und die Lernbereitschaft des Kindes in hohem Maß.
Waren das zweite und das dritte Kapitel dem systemisch-phänomenologischen Ansatz mit dem Schwerpunkt "Eingebundenheit" gewidmet, so wechselt die Autorin im vierten Kapitel auf die andere Seite des Stromes – den systemisch-konstruktivistischen Ansatz. Unter der Überschrift "Systemisches Handeln - Beispiele für die Praxis" beschäftigt sie sich mit der Unterstützung der Eigenständigkeit, der Lebensgestaltung und der Selbstverantwortung des Kindes. Mit ressourcen-, ziel- und lösungsorientierten NIG Übungen werden Kinder, Eltern und PädagogInnen eingeladen, sich ihrer Kraftquellen bewusst zu werden, Ziele ins Auge zu fassen oder Konflikte einmal durch die Augen des anderen zu betrachten. An dieser Stelle kommt auch die "brückenschlagende" Wirkung des NIG zum Tragen: nämlich dann, wenn die Arbeit an der Eigenständigkeit und der persönlichen Lebensgestaltung an Grenzen stößt, die mit familiären Verstrickungen und der Treue zum Familiensystem zusammen hängen. Die Einbeziehung beider "systemischer Häuser" kann sich in einem solchen Fall als große Entlastung und Erleichterung erweisen.
Barbara Innecken ist mit "Weil ich euch beide liebe" ein lehrreicher und lesenswerter Beitrag zur systemischen Pädagogik gelungen. Die angegebene Literatur zeigt die zeitnahe Einbettung des Buches in den Strom des systemischen Wissens und Forschens, ist weiterführend und angenehm gefasst. Die vielen anschaulichen Praxisbeispiele machen es zu einem hilfreichen Ratgeber für interessierte Eltern. Mir scheint dieses Buch jedoch nicht nur für das alltägliche Familienleben wertvoll, sondern auch für die berufliche Orientierung von PädagogInnen. Für diese stellt es ein Grundlagenwerk systemischen Lehrens und Lernens dar. Ich kann dieses Buch allen an systemischem Denken und Handeln Interessierten wärmstens empfehlen – es liest sich wie eine Art "systemischer Lehrgang". Dem Buch ist zu wünschen, dass es auch die Kreise erreicht, die in ihrer politischen und gesellschaftlichen Verantwortung für Bildung und Familie nach zeitgerechten Lösungen suchen. Das in diesem Buch gesammelte menschliche und pädagogische Wissen kann ihnen dabei sicher helfen.
Laszlo Mattyasovszky in: Praxis der Systemaufstellung 1/2007

Jeder, der mit Kindern lebt und arbeitet, kann von diesem Buch profitieren. Ich selbst bin Mutter, Trainerin und Coach, unterstütze seit vielen Jahren Erwachsene (meist Führungskräfte) beim Lösen ihrer beruflichen Themenstellungen, seit einigen Jahren auch bei privaten Themen (Beziehungsprobleme) und seit einiger Zeit (ca. 2 Jahren) finden auch Kinder zu mir. Die Probleme der Kinder sind vielfältig: Schulschwierigkeiten, Leistungsprobleme, Trennung der Eltern, Ausschluß aus der Klassengemeinschaft, Tod eines Elternteils etc. Die Kinder leiden sehr. Vor Jahren habe ich die Arbeit von Barbara Innecken kennengelernt und wende die im Buch beschriebene Arbeit an. Es ist wunderbar zu sehen, wie Kinder, aber auch Erwachsene, von dieser Arbeit profitieren. Sie finden wieder Lösungen für vorher unüberwindbare Probleme. Barbara Innecken beschreibt im Buch sehr gut und anschaulich die beiden Ebenen, die hilfreich und notwendig sind, um Probleme zu lösen. Kinder brauchen den Rückhalt Ihrer Familie - wie ein Baum seine Wurzeln, um wachsen zu können und sich zu entfalten. Sie brauchen Ihren Platz und möchten wissen, zu wem sie gehören. Für sie gehören alle dazu. Dies erfordert von uns Erwachsenen, dass wir bereit sind, hinzuschauen, wenn ein Kind "Probleme macht"- und unsere Aufgaben annehmen und lösen, als Erwachsene, Eltern, Lehrer und Erzieher. Sehr hilfreich und praktikabel beschrieben sind auch die beschriebenen Übungen. Durch "Kraftbilder" werden Kinder und Erwachsene an Ihre eigenen Stärken erinnert, sie erfühlen sie und gehen so gestärkt an die Lösung. "Durch die Augen des Anderen sehen" kann so manchen Konflikt verändern und dabei helfen ihn zu lösen. Pädagogen profitieren im Besonderen von diesem Buch, erhalten fachkundige, systemische Anregungen, die für sie praktikabel sind. Im Kapitel "Was Pädagogen stärkt" wird beschrieben, was sich auch in der Wirtschaft bewährt - systemische Teamarbeit. Zusammenfassend möchte ich mich bei Frau Barbara Innecken für dieses sehr gute Buch bedanken. Ich werde es mir bekannten Eltern, Lehrern, Erziehern ans Herz legen und möchte es auch Ihnen wärmstens empfehlen. Jeder, der es liest, kann für sich und seine "Schützlinge" etwas positives und hilfreiches herausnehmen und direkt anwenden.
Martina Rückel, Coach und Trainerin, Zusmarshausen

Dies ist ein Buch aus der Praxis für die Praxis für Eltern; Lehrer, Erzieher, für alle die Kinder auf ihrem Lebensweg begleiten. Es lädt ein, Kinder "systemisch" wahrzunehmen. Das bedeutet einerseits, die Kinder in ihrer tiefen Liebe und Verbundenheit zu den Eltern zu sehen. Ihre Nöte und Schwierigkeiten können Ausdruck ungelöster Themen in der Familie sein, die manchmal aus früheren Generationen kommen. Es bedeutet andererseits, bei Konflikten, die Aufmerksamkeit der Kinder auf Lösungen und hilfreiche Ressourcen zu lenken. Welch positive und entlastende Wirkung dies hat, wird an vielen berührenden Beispielen aufgezeigt. Ein kurz gehaltener theoretischer Teil gibt wichtige Informationen zur Geschichte und zu den wesentlichen Bausteinen der systemischen Sichtweise. Mit großer Sorgfalt sind die zahlreichen Übungen beschrieben, die jeder für sich und mit anderen erproben kann.Dabei können erste und wesentliche Erfahrungen zur systemischen Wahrnehmung gemacht werden. Für "systemisch Erfahrene" bieten sie kreative Anregugnen. Die systemische Sicht erscheint einfach, aber es braucht Geduld, Achtsamkeit und Zeit um in sie hineinzuwachsen. So ist das Buch eine Hilfe zur Selbsthilfe ohne außer Acht zu lassen, daß es Grenzen gibt und daß immer wieder professionellle Hilfe angesagt ist. Aus jeder Zeile spricht die Liebe der Autorin zu den Kindern und ihr Wunsch, systemisches Denken, Fühlen und Handeln als etwas Selbstverständliches in den Alltag zu integrieren. Die Motivation dazu ist ihr bestens gelungen.
Lisa Böhm, Praxis für systemische Lösungen, München

"Weil ich euch beide liebe" ist eine klare, präzise Zusammenfassung der Möglichkeiten, die die systemische Arbeit im pädagogischen Bereich in sich birgt. In der Einführung vermittelt Barbara Innecken dem Leser zunächst ein Verständnis über die Anschauungen des systemischen Ansatzes. Sie spricht hierbei vom konstruktivistischen Ansatz, der die Selbstbestimmung und die Arbeit mit der eigenen Kraft und den Ressourcen im Blickfeld hat und dem phänomenologischen Ansatz, dessen Schwerpunkt das Thema "Eingebunden sein in ein Familiensystem" ist. Als Leser spürt man, wie Frau Innecken diese beiden Bereiche durch ihre praktische Arbeit und Selbsterfahrung "an ihrer eigenen Familie" tatsächlich erlebt hat. Liebevoll vereint sie die beiden zunächst widersprüchlich klingenden Ansätze und vermittelt dem Leser dadurch, dass der Konflikt für jeden auch ein Stück weit lösbar ist. Barbara Innecken unterteilt ihren praktischen Ratgeber in zwei Bereiche, einen der seinen Schwerpunkt auf die Eltern legt und einen, der speziell für die Pädagogen ausformuliert ist. Eltern finden im ersten Teil nicht nur Möglichkeiten, das Verhalten ihres eigenen Kindes in einem größeren Zusammenhang zu betrachten, sondern auch sich selbst in Bezug auf ihre eigenen Eltern neu zu erfahren. Es tritt hierbei eine Gefühl der Relativierung und Entlastung beim Lesen ein, denn jeder von uns ist in einem größeren Kontext betrachtet auf eine bestimmte Weise eingebunden- und so wird das eigene Verhalten, sowie das Verhalten der Kinder bestimmt. Einfach nachzuvollziehende, deswegen aber nicht minder eindrucksvolle Fallbeispiele aus ihrer eigenen Praxis ergänzen das theoretische Verständnis. Der pädagogische Teil des Ratgebers ist natürlich ebenso für Eltern interessant zu lesen. Der Leser erfährt mehr über die Zusammenhänge, die innerhalb einer pädagogischen Einrichtung wirken. Außerdem bleibt auch der eigene Blick in den Spiegel nicht außen vor: auch der Pädagoge hat Eltern und ist durch jene Verstrickungen seines eigenen Familiensystems manchmal nicht so frei, wie er sich das wünschen würde. Auch in diesem Teil der wunderbaren Seiten von Barbara Innecken finden sich wieder Fallbeispiele zu den unterschiedlichen Themen des pädagogischen Arbeitsfeldes: die Arbeit mit dem Kind, mit den Eltern des Kindes, mit den eigenen Eltern usw. Für die praktisch orientierten Leser finden sich im gesamten Text, vor allem am Schluss, immer wieder kleine Übungssequenzen, durch deren Ausführung man das Gelesene nachvollziehen und vertiefen kann. Das macht dieses Werk nicht nur zu einem Lehr-, sondern auch zu einem kreativen Selbsterfahrungsbuch. Der Kösel-Verlag bietet dem Leser durch die übersichtliche Seiten- und Überschrifteneinteilung und die gut lesbare und freundliche Schrift ein augenfreundliches Printprodukt. Festes Papier gibt dem Buch nicht nur inhaltliche sondern auch haptische Qualität, die sehr überzeugt und ihren Preis mehr als wert ist!
Oliver Unger, Autor "Endlich ehrlich zu mir selbst", Wuppertal

Kinesiologie: Kinder finden ihr Gleichgewicht -Rezension

Dieses Buch ist absolut praxisorientiert. Als "kinesiologische Spielesammlung" bietet es sofort umsetzbare Spielideen rund um die pädagogische Kinesiologie für Kinder im Alter von 3-10Jahren. Die Erkundung des Urwalds mit viel Bewegung, Klatschspiele, Fantasiereise in das Land der Farben, Pizzabacken auf dem Rücken - spielerisch verpackte kinesiologische Übungen und Techniken sprechen Kinder spontan an, sei es in der kinesiologischen Beratung oder im Kindergarten und Grundschule. Auch für Eltern, die Anregungen suchen, um Bewegungs- und Entspannungsübungen spielerisch in den Alltag mit ihren Kindern zu integrieren - eine Fundgrube! Durch den fundierten theoretischen Teil über die Geschichte der Kinesiologie und die Zusammenhänge von Bewegung und Lernen ist Barbara Inneckens Buch auch empfehlenswert als Einführung in die Kinesiologie, ein Tipp also für Eltern, Erzieher, Grundschullehrer und Kindertherapeuten.
Kinesiologie Journal 4/2001, Lisa Böhm


B. Innecken gliedert ihr Buch in einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Beide Teile sind übersichtlich und verständlich aufgebaut. Durch ihre Formulierungen schafft sie es, die Thematik der Lebensbedingungen heutiger Kinder angriffsfrei darzustellen. Gleichzeitig macht sie jedoch auch deutlich, wie schwierig es durch Bewegungsmangel, mangelnden Spielraum, verplante Zeiten, ... manchmal für die Kinder wird. Darauf aufbauend beschreibt die Autorin die verschiedenen Formen der Kinesiologie, wie sie entstanden sind und welche Bedeutung sie für die Entwicklung eines Inneren Gleichgewichts, ein bewusstes Körpergefühl,... haben.
Durch diese Ausführungen bietet sie dem Leser ein Fundament, auf dem die verschiedenen Übungen in ihrem Werk aufbauen.
Im weiteren Verlauf beschreibt sie mir, 12 Übungen sehr ausführlich, z.B. „die liegende Acht“, „Energiegähnen“, „die Gehirnknöpfe“. Zur Verdeutlichung ihrer Beschreibungen verwendet sie Fotos, die die ausgeführten Bewegungen zeigen. Zusätzlich führt B. Innecken die zu jeder Bewegungsübung zugehörigen Ziele auf und verweist auf mögliche Spielideen.

Im Anschluss an die Erläuterungen der einzelnen Bewegungen bietet das Buch einen reichhaltigen Fundus an Spielideen an, die sowohl mit einer Kleingruppe, als auch mit mehreren Kindern durchzuführen sind. Ihre Spielideen sind für eine Altersgruppe von 3 – 10 Jahren geeignet.

Viele Spiellieder basieren auf weitverbreiteten Melodien (z.B. „Vogelhochzeit“; „Grün, grün, grün“; „Sascha liebt nicht große Worte“; ...), so daß eine schnelle Umsetzung möglich ist und außerdem sind viele Spielformen dabei, die wenig an Aufwand fordern. Allerdings müssen den Kindern bei manchen Spielen die Bewegungsformen vorab bekannt sein. Mit ihrer Spielesammlung schafft es die Autorin, Spielvarianten für verschiedene Bereiche anzubieten.

So z.B. für folgende Bereiche:

  • Atmung
  • Farben
  • Entspannung
  • mit Musik
  • ohne Musik
  • kurze Spiele für zwischendurch
  • umfassendere Spiele

Alles in allem bin ich der Meinung, dass dieses Buch die Möglichkeit bietet, kinesiologische Übungen auf spielerische Art und Weise mit Kindern durchzuführen, bzw. diese an sie heranzuführen. Frau Innecken macht mir die Bedeutung eines ausgewogenen Gleichgewichtes sehr bewusst und gibt Anregungen, mit Kindern zu arbeiten. Mit Ihrem Buch wendet sich die Autorin genauso an Eltern, Lehrer und Erzieher, wie an Therapeuten.
(erew-institut), Viersen